BimmerToday Deutschland

Deutschland-Absatz 2021: BMW hinter Mercedes, dank Vito & Co.

Mit einem starken Dezember konnte Mercedes beim Premium-Absatz in Deutschland 2021 zumindest auf den ersten Blick knapp an BMW vorbeiziehen. Dass die Statistiken des Kraftfahrtbundesamts nicht ganz ohne Tücken sind, wissen unserer Leser allerdings seit langem: In den KBA-Zahlen werden nicht nur Premium-Pkw von Mercedes gezählt, sondern auch leichte Nutzfahrzeuge. Und während man bei einer V-Klasse sicher noch von einem Premium-Fahrzeug reden kann, dürfte diese Einordnung bei einem Vito oder Sprinter nicht mehr mehrheitsfähig sein. Da das Ranking knapp ist, sind aber gerade diese Nutzfahrzeuge das Zünglein an der Waage beim Blick auf die Reihenfolge der Premium-Marken.

Mit absoluten Zahlen wird das Thema noch deutlicher: Mercedes liegt mit 225.392 Neuzulassungen knapp vor den 222.481 Neuzulassungen von BMW. Allein in den ersten elf Monaten des Jahres 2021 (Ganzjahreszahlen liegen uns noch nicht vor) wurden aber 6.487 Sprinter und 7.157 Vito verkauft. Würde das Kraftfahrtbundesamt diese Modelle nicht bei den Pkw-Neuzulassungen führen, wäre auch die Reihenfolge bei den Premium-Marken eine andere. Dass der genaue Blick auf die Zahlen überhaupt eine Rolle spielt, liegt am vergleichsweise schwachen Dezember 2021 bei BMW: Die Münchner blieben aufgrund der Chip- und Halbleiter-Krise 36,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat, während die Mercedes-Neuzulassungen “nur” 31,2 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.

Völlig unstrittig bleibt, dass Audi der Premium-Konkurrenz von BMW und Mercedes derzeit nur hinterherfährt: Mit 181.877 Einheiten ist die VW-Tochter selbst dann weit von den Wettbewerbern entfernt, wenn man deren Kleinwagen-Marken MINI und Smart nicht mit betrachtet.

Wesentlichen Einfluss auf die Neuzulassungen 2021 hatte neben üblichen Faktoren wie dem Alter der Produktpalette und der Rabatt-Bereitschaft natürlich auch die Chip- und Halbleiter-Krise. Diese führte bei einigen Marken zu großen Einschränkungen bei der Produktion und verhinderte so auch die Neuzulassung weiterer Fahrzeuge. Gerade auch im Fall von Mercedes ist die Effekt sehr groß und dürfte einen wesentlichen Beitrag zum Rückgang der Neuzulassungen um 25,7 Prozent geleistet haben. Dass der BMW-Absatz in Deutschland “nur” 7,7 Prozent unter dem Vorjahr liegt, dürfte auch auf eine bessere Verfügbarkeit der meisten Modelle zurückzuführen sein.

(Grafiken & Infos: KBA)

Exit mobile version