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BMW M2: Lieferprobleme sorgen für Frust bei vielen Kunden

Der neue BMW M2 sorgt für ein breites Grinsen bei allen, die ihn schon fahren durften. Aber er sorgt auch für Frust, denn Lieferprobleme und Verzögerungen verhageln vielen Kunden die Vorfreude auf den neuen Kompaktsportler gehörig. Zwar ist die hohe Nachfrage an sich ein gutes Zeichen und bestätigt die Attraktivität des Fahrzeugs eindrucksvoll, im BMW Werk Leipzig wird laut aktueller Planung aber nur eine niedrige zweistellige Anzahl BMW M2 pro Tag gebaut – viel zu wenig, um die Kundenwünsche aus aller Welt in einem angemessenen zeitlichen Rahmen befriedigen zu können.

Allein aus dem Kreis unserer Leser können wir von zahlreichen Fällen berichten, bei denen der Liefertermin trotz frühzeitiger Bestellung zum Teil weit in das Jahr 2017 hinein verschoben wurde. Viele Kunden wissen auch über vier Monate nach ihrer Bestellung Mitte Oktober 2015 nicht, wann sie mit der Auslieferung ihres BMW M2 Coupé rechnen dürfen und sind dementsprechend verärgert, weil scheinbar niemand für Aufklärung sorgen kann oder will.

Lieferprobleme sorgen für Frust bei BMW M2-Kunden

Zwar ist der BMW M2 offiziell nicht limitiert, aber die Produktionskapazität im Werk Leipzig scheint derzeit dennoch Engpässe zu verursachen. Hierfür gibt es nach unserem Kenntnisstand keine technischen Gründe und auch die Kapazität am Band würde größere Stückzahlen erlauben, wenn dies politisch gewünscht wäre. So jedoch wird der Ausstoß des Kompaktsportlers künstlich verknappt, was direkte Auswirkungen auf die Verkaufszahlen haben kann: Wer sich jetzt für einen M4 entscheidet, hat sein neues Auto deutlich schneller in der Garage als im Fall eines M2. Wird hingegen erst jetzt eine Bestellung für den BMW M2 aufgegeben, ist ein Liefertermin vor Mitte 2017 kaum realistisch.

Neben vielen Kunden sind auch einige Niederlassungen verärgert. Zwar scheint die rechtzeitige Lieferung der Händlererstausstattung zur Feier des offiziellen Marktstarts am 16. April 2016 nicht in Gefahr zu sein, aber das Vertrösten treuer M-Kunden schlägt auch den Verkäufern aufs Gemüt. Sicher scheint schon jetzt, dass nur ein Bruchteil der bereits eingegangenen Bestellungen noch im gerade erst begonnenen Jahr 2016 bedient werden können – und dass dementsprechend viele Kunden ihr Fahrzeug erst 2017 erhalten werden.

Über die gesamte Laufzeit des BMW M2 F87 peilt die M GmbH deutlich fünfstellige Stückzahlen an, der Absatz des rund 6.300 Mal gebauten BMW 1er M Coupé könnte somit in etwa verdoppelt werden. Derzeit deutet jedoch vieles darauf hin, dass bei einer schnelleren Bedienung der weltweit hohen Nachfrage noch deutlich mehr Exemplare verkauft werden könnten. Als indirekter Gewinner der M2-Lieferprobleme könnte letztlich das über 16.000 Euro teurere M4 Coupé hervorgehen, denn so mancher M2-Interessent wird angesichts der langen Wartezeit auf den großen Bruder mit ähnlicher Technik ausweichen.

Bei BMW selbst ist man sich der Problematik durchaus bewusst, verweist aber auf gewisse Randbedingungen bei der Produktion. Im Vergleich mit anderen Fahrzeugen der gleichen Produktionslinie im Werk Leipzig ist die Produktion des BMW M2 besonders komplex, weshalb man sich für ein schrittweises Hochfahren der Produktion entschieden hat und die Stückzahlen nur langsam anheben kann. Dazu tragen laut Alexander Hildebrandt, Leiter Produktmanagement BMW Deutschland, auch die spezifischen Komponenten des BMW M2 bei: Die benötigten Teile für Motor und Fahrwerk des M2 können nicht in beliebiger Stückzahl bereitgestellt werden und sorgen für eine Deckelung der Produktionskapazität.

Außerdem habe man zwar mit einer höheren Nachfrage als beim 1er M Coupé gerechnet, der tatsächliche Ansturm fiel aber noch größer als erwartet aus. Da die Planungen zur Produktion bereits vor dem Bestellstart abgeschlossen waren und nur in einem gewissen Rahmen flexibel sind, kann kurzfristig nur in überschaubarem Umfang auf die Nachfragesituation reagiert werden. Immerhin: Der Anteil der BMW M2 für den deutschen Markt wurde als erste Reaktion bereits erhöht. Außerdem ist BMW darum bemüht, die Produktionskapazität so schnell wie möglich zu erhöhen und damit für spürbar kürzere Wartezeiten zu sorgen.

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