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Premium-Marktführer: Experten sehen Mercedes 2016 vor BMW

Seit elf Jahren ist BMW der weltweit erfolgreichste Anbieter von Premium-Automobilen, im Jahr 2016 könnte diese Phase zu Ende gehen. Gegenüber der Automobilwoche äußerten mehrere Experten die Prognose, dass Mercedes-Benz dieses Jahr weltweit mehr Fahrzeuge als BMW verkaufen und damit den Spitzenplatz zurückerobern wird. Vor allem das weiterhin große Wachstumspotenzial in China und der bevorstehende Marktstart der neuen E-Klasse sprechen für die Stuttgarter, die schon in den letzten Jahren näher an BMW herangerückt sind und über eine insgesamt junge Modellpalette verfügen.

Zwar konnte auch BMW seinen Absatz in den letzten fünf Jahren auf immer neue Rekordwerte steigern, das Wachstum fiel bei Daimler aber zuletzt stärker aus. Nachdem Mercedes in China lange Zeit deutlich hinter Audi und BMW lag, holen die Schwaben nun mit großen Schritten auf und können im eigentlich schwächelnden Markt große Zuwächse verbuchen.

Seit BMW im Jahr 2005 erstmals an Mercedes vorbeiziehen konnte, arbeiten die Stuttgarter mit Hochdruck an der Korrektur dieses Umstands. Wie ein Blick auf die Verkaufszahlen der letzten Jahre zeigt, ist Mercedes den Münchnern dabei zuletzt deutlich näher gekommen: Der Abstand zwischen den beiden Kernmarken ist im Jahr 2015 auf unter 34.000 Einheiten zusammengeschmolzen, angesichts von jeweils rund 1,9 Millionen verkauften Fahrzeugen ein beinahe zu vernachlässigender Unterschied.

Nachteilig für BMW ist die Tatsache, dass die Münchner im Jahr 2016 keine Neuheit mit großem Volumen-Potenzial in den Handel bringen. Zwar sind Modelle wie der Ende letzten Jahres eingeführte X1 und die neue 7er-Reihe noch taufrisch, in den kommenden Monaten stehen aber keine vergleichbar wichtigen Markteinführungen bevor.

Während Mercedes und BMW um den Platz an der Sonne streiten – und unabhängig davon, wer tatsächlich ein paar Fahrzeuge mehr verkauft als der andere sehr gut dastehen – musste Audi seine Ambitionen auf die weltweite Premium-Marktführerschaft immer wieder verschieben und kann sich derzeit keine ernsthaften Hoffnungen auf eine Übernahme des Spitzenplatzes in der nahen Zukunft machen.

Erklärung: Unsere Grafik zeigt, wie sich der Absatz von BMW, Mercedes und Audi in der Zeit von 2000 bis 2015 entwickelt hat. Die gestrichelten Linien zeigen den Absatz von BMW Group und Daimler inklusive anderer Pkw-Marken des Konzerns – im Fall der BMW Group also zunächst mit Rover und Land Rover, später mit den Kleinwagen der Marke MINI und den Luxus-Automobilen von Rolls-Royce; im Fall von Daimler sind die Fahrzeuge der Marke Smart enthalten.

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