China: BMW und Händler streiten über Absatz-Ziele 2015

News | 3.01.2015 von 3

BMW-Händler in China drohen mit Abnahme-Stopp für neue Fahrzeuge, wenn keine Einigung über Absatz-Ziele 2015 und Bonus-Zahlungen erzielt wird

Wie stark kann der Automarkt China 2015 zulegen? Genau um diese Frage streiten sich die Verantwortlichen der BMW Group derzeit mit den chinesischen Händlern, denn offenbar halten die Verkäufer vor Ort die in München angestrebten Zahlten für nicht realisierbar.

Unbestritten ist, dass sich der Markt in China langsam abkühlt und auf lange Sicht zu einem “normalen” Absatzmarkt mit relativ moderaten Wachstumsraten wird – die Zeiten der dramatischen Absatz-Steigerungen scheinen sich ihrem Ende zu nähern. Wie der Markt explodiert ist, zeigt ein Blick auf die Verkaufszahlen der BMW Group im Jahr 2000: Damals wurden ganze 3.797 Autos in China verkauft, 2014 kommen die Bayern voraussichtlich auf rund 450.000 Fahrzeuge.

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Im aktuellen Streit fordern zwei chinesische Händler eine Senkung der Absatzziele für 2015 und eine Boni-Zahlung von umgerechnet rund 670 Millionen Euro. Außerdem fordern die Händler vor Ort ein Mitspracherecht, wenn künftige Absatz-Vorgaben festgelegt werden.

Hintergrund ist, dass die BMW Group die Vormachtstellung von Audi auf dem chinesischen Premium-Markt beenden möchte. Um dieses Ziel zu erreichen, hat BMW sein Händlernetz in den letzten Jahren auf 420 Niederlassungen ausgebaut und Audi damit zumindest in dieser Hinsicht überholt – die Ingolstädter unterhalten “nur” 370 Niederlassungen in China, verkaufen aber nach wie vor deutlich mehr Autos.

Da das Jahr 2015 bereits begonnen hat, wird es höchste Zeit für eine Einigung zwischen BMW und den chinesischen Händlern. Einige Händler drohen nun sogar damit, bis zu einer Einigung keine weiteren Fahrzeuge in München zu bestellen – und erhöhen den Druck auf BMW so deutlich.

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