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DTM 2014: Wittmann & Tomczyk für BMW auf Zandvoort-Podium

Derart viele Führungskilometer für das BMW M4 DTM Safety Car hatte wohl kaum ein Beobachter vor dem Start des Rennens in Zandvoort auf der Uhr, am BMW-Kommandostand hätte man aber sicherlich gerne auf den einen oder anderen Einsatz dieses weißen M4 verzichten. Denn im von vier Safety Car-Phasen gründlich durcheinandergewürfelten DTM-Rennen fuhr sich der bereits als Meister feststehende Fürther Marco Wittmann mehrfach in eine aussichtsreiche Position, musste sich am Ende aber dem dank weicher Options-Reifen klar überlegenen Mattias Ekström geschlagen geben.

Der erfahrene Schwede holte so den ersten Audi-Sieg in der DTM seit über einem Jahr und bewies mit seiner Strategie das glücklichste Händchen – gestartet war Ekström auf harten Reifen von Position 8, alle Piloten vor ihm begannen das Rennen mit den schnelleren Option-Reifen.

Wieder einmal bester BMW-Pilot war der bereits als Meister feststehende Fürther Marco Wittmann, der auf dem zweiten Rang ins Ziel kam und viele wichtige Punkte für BMW in der Hersteller-Wertung sammeln konnte. Weitere Zähler für BMW Motorsport sicherten Martin Tomczyk und Maxime Martin auf den Positionen 3 und 6.

In der Team-Wertung bescherte der zweite Rang von Marco Wittmann seinem Team RMG endgültig den Titel. Vor dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring streiten BMW und Audi noch immer um den Sieg in der Herstellerwertung, die Münchner genießen dabei nach neun Rennen einen denkbar knappen Vorsprung von 21 Punkten auf die Rivalen aus Ingolstadt.

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): “Das war ein äußerst turbulentes Rennen. Die zahlreichen Safety-Car-Phasen haben es teilweise schwierig gemacht, den Überblick zu behalten, wir mussten die Strategie permanent anpassen, und in den letzten Runden kam es dann zu einem Sprintrennen. Mit dem Doppelpodium sind wir natürlich sehr zufrieden. Marco Wittmann und Martin Tomczyk haben eine tolle Leistung gezeigt und zu jeder Zeit einen kühlen Kopf bewahrt. Für Martin freut es mich ganz besonders. Er hat heute den verdienten Lohn für die harte Arbeit geerntet, seine stetig besser werdenden Leistungen der letzten Rennen bestätigt und auf dem Podium eine lange Durststrecke beendet. Auch Maxime Martin hat ein tolles Rennen gezeigt und steht vorzeitig als ‚Rookie of the Year‘ fest. Ebenso freuen wir uns für das BMW Team RMG, das heute vorzeitig die Teamwertung für sich entschieden hat. Glückwunsch an Mattias Ekström und Audi zum Sieg.”

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): „Der heutige Tag war nach dem Rennen auf dem Lausitzring ein weiterer Höhepunkt in dieser Saison. Wir sind alle überglücklich. Das ist der Lohn für all die harte Arbeit der vergangenen Wochen, Monate und Jahre. Wir haben auch gezeigt, dass wir beide Autos nach vorne bringen können. Marco Wittmann war in diesem Jahr natürlich überragend. Aber auch Maxime Martin war als Rookie 2014 sehr stark unterwegs, nicht nur bei seinem Sieg in Moskau. Heute hat er sehr gut aufgeholt und ebenfalls ein super Ergebnis geholt. Nun werden wir weiter Gas geben, damit BMW in der Herstellerwertung auch nach dem Finale Hockenheim noch vorne liegt.“

Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): „Dieser Podiumsplatz tut einfach richtig gut, speziell nach den jüngsten Rennen. Es war eine Riesenfreude, Martin Tomczyk auf dem Podest stehen zu sehen, und ich bin überglücklich für ihn und für die gesamte Mannschaft. Alle haben sehr hart dafür gearbeitet. Es ist auch im Hinblick auf die Herstellerwertung wichtig, dass wir BMW mit Martins Punkten unterstützen konnten. Zudem hat unsere Crew an seinem Auto den schnellsten Boxenstopp des gesamten Rennens absolviert. Darauf können unsere Jungs stolz sein. Für Bruno Spengler ist es unglücklich gelaufen. Er war auf einer Strategie unterwegs, die aufgrund der vielen Safety-Car-Phasen erfolgsversprechend war. Er fuhr auf Punktekurs, doch dann kam der Zwischenfall mit Jamie Green und die folgende Strafe. Glückwunsch an Stefan Reinhold und seine Mannschaft, die eine tolle Saison nun auch mit dem Teamtitel gekrönt hat.“

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): „Wir hatten einen heftigen Unfall von Augusto Farfus, und auch Joey Hand war mit einem beschädigten Auto unterwegs. Unsere Strategie hat bei ihm recht gut funktioniert. Wir haben früh von den weichen Options- auf die härten Standard-Reifen gewechselt. Doch in diesem engen Feld, in dem mit DRS überholt wird, geht es ganz schnell nach hinten, wenn die Pace nicht mehr zu 100 Prozent passt. Gratulation an das BMW Team RMG zum Gewinn des Teamtitels. Sie haben eine sensationelle Saison abgeliefert.“

Ernest Knoors (Teamchef, BMW Team MTEK): „Es ist eine etwas enttäuschende Saison für unser Team, denn wir haben jedes Mal ein schnelles Auto und leisten gute Arbeit, doch im Rennen fehlt uns das Glück. Sicherlich machen wir auch Fehler, aber wir bräuchten nun endlich auch einmal das nötige Glück, um die Ergebnisse einzufahren, die eigentlich möglich sind. Glückwunsch an das BMW Team RMG zum Teamtitel. Sie haben einen super Job gemacht, und man hat gesehen: Wenn man einen Lauf hat, dann funktioniert alles. BMW hat gute Chancen, in Hockenheim auch den Herstellertitel einzufahren. Dazu möchten wir unseren Beitrag leisten.“

Marco Wittmann (Startnummer 23, BMW Team RMG, Platz 2): „Es war ein verrücktes Rennen mit vielen Safety-Car-Phasen. Ich erwischte einen super Start und konnte an Mike Rockenfeller vorbeiziehen. Allerdings haben meine Optionsreifen danach sehr schnell abgebaut, und ich konnte meine Pace nicht halten. Dann habe ich mich in Kurve eins auch noch verbremst, so dass Rocky wieder an mir vorbeiziehen konnte. Danach hat mein Team einen sensationellen Job gemacht und mich früh in die Box zum Reifenwechsel geholt. Das war die absolut richtige Entscheidung. Natürlich braucht man bei den vielen Safety-Car-Phasen auch ein wenig Glück. Das hatten wir. Ich bin stolz, dass wir nach dem Gewinn der Fahrerwertung nun auch noch Team-Champions sind. Das ist der Lohn für die tolle Arbeit in dieser Saison. Glückwunsch auch an meinen Teamkollegen Maxime Martin zum Titel ‚Rookie of the Year‘. Ich bin happy mit Platz zwei heute im Rennen. Das ist ein super Tag. Jetzt gibt es in Hockenheim beim großen Finale noch den Herstellertitel zu gewinnen. Ich bin hoch motiviert, und will das Jahr mit einem Top-Resultat abschließen.“

Martin Tomczyk (Startnummer 10, BMW Team Schnitzer, Platz 3): „Nach der langen Durststrecke, die ich hinter mir habe, wieder auf dem Podium zu stehen, ist eine Genugtuung. Ich habe harte Zeiten hinter mir. Heute konnte ich endlich beweisen, dass ich es noch immer auf das Podium schaffen kann, wenn alles passt. Danke an BMW und das BMW Team Schnitzer für die Unterstützung, die ich hier immer erfahren habe. Ich bin sehr glücklich, hier in Zandvoort, auf einer meiner Lieblingsstrecken, endlich die Trendwende geschafft zu haben. Es war ein spektakuläres Rennen, vor allem für die Zuschauer. Die Pace hat über die gesamte Renndistanz gestimmt. Heute auf Platz drei ins Ziel zu kommen, ist fast wie eine Erlösung.“

Maxime Martin (Startnummer 24, BMW Team RMG, Platz 6): „Das ist ein großartiger Tag für mein Team und mich. Dabei hatte das Wochenende für uns nicht gerade optimal begonnen. Wir hatten im Qualifying ein kleines technisches Problem. Heute im Rennen dagegen hatten wir das nötige Quäntchen Glück. Auch das brauchst du im Rennsport. Wir haben wichtige Punkte gesammelt und sind vorzeitig Team-Champions geworden. Das freut mich sehr für meine Jungs beim BMW Team RMG. Nach den beiden schwierigen Jahren, die das Team hinter sich hat, bin ich sehr glücklich darüber, dass sie endlich für ihre Anstrengungen belohnt wurden. Mein Teamkollege Marco Wittmann ist DTM-Champion. Ich habe heute vorzeitig den Titel ,Rookie of the Year‘ gewonnen. Es macht mich stolz, in dieser hart umkämpften Serie als bester Neuling ausgezeichnet zu werden. Was jetzt noch fehlt, ist der Herstellertitel für BMW. Den wollen wir in Hockenheim perfekt machen.“

Joey Hand (Startnummer 4, BMW Team RBM, Platz 11): „Es war ein schwieriger Tag. Schon zu Beginn hatten wir auf den Optionsreifen nicht die richtige Pace, und ich steckte im Feld fest. Wenn man immer nur im Verteidigungsmodus ist, dann ist man verwundbar. Und das war heute bei mir der Fall. Ich wurde nach der ersten Safety-Car-Phase, als ich noch auf den Options unterwegs war, relativ heftig getroffen. Dabei wurde mein Auto beschädigt, und es war danach sehr schwierig zu fahren. Ich habe dann nur noch versucht, dran zu bleiben, denn man darf nie aufgeben. Ich wollte trotz aller Schwierigkeiten unbedingt ins Ziel kommen, denn da es heute sehr viele Ausfälle gab, wären sogar beinahe noch Punkte möglich gewesen.“

Timo Glock (Startnummer 17, BMW Team MTEK, Platz 13): „Wir hatten an diesem Wochenende eigentlich ein gutes Auto, aber uns hat komplett das nötige Glück gefehlt, um die Performance auch einmal in ein gutes Ergebnis umzumünzen. Beim Start in die Einführungsrunde ließ sich der erste Gang nicht einlegen. Ich musste das gesamte Feld passieren lassen. Danach ging es sehr turbulent zu, aber auch davon konnten wir leider nicht profitieren. Glückwunsch an das BMW Team RMG zum Teamtitel, aber auch an Martin Tomczyk zu einem starken Rennen. Er hat sich diesen Erfolg wirklich verdient.“

António Félix da Costa (Startnummer 18, BMW Team MTEK, Platz 14): „Es war erneut ein sehr charakterbildendes Rennen. Ich habe viel für die Zukunft gelernt. Auf den Optionsreifen war unsere Pace viel versprechend. Ich hatte das Gefühl, dass ich konkurrenzfähig bin und die Jungs vorne einholen kann. Doch als wir die Standardreifen aufgezogen haben, habe ich wieder Probleme mit der Balance bekommen. Wir haben nun etwas Zeit bis zum Saisonfinale. Hoffentlich können wir unsere Schwierigkeiten beheben und dann ein erfolgreiches letztes Saisonrennen fahren.“

Bruno Spengler (Startnummer 9, BMW Team Schnitzer, Platz 17): „Mein Rennen war eigentlich nicht schlecht – abgesehen von meiner Strafe nach der Kollision mit Jamie Green. Sie ist für mich unverständlich. Es hatte zuvor im Rennen ähnliche Situationen gegeben, nach denen jedoch keine Strafe ausgesprochen wurden.“

Augusto Farfus (Startnummer 3, BMW Team RBM, DNF): „Ich wurde von Daniel Juncadella am Heck getroffen. Es war ein wirklich heftiger Schlag, und ich denke, er hat sich vollkommen verbremst. Der Zwischenfall war schade und hat mein Rennen früh beendet. Ich hatte Glück, denn als ich die Mauer auf mich zukommen sah, hatte ich schon damit gerechnet, frontal einzuschlagen. Doch glücklicherweise habe ich die Streckenbegrenzung dann seitlich getroffen.“

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