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10 Jahre BMW 1er: Jubiläum für den Fahrspaß-Einzelgänger

Vor 10 Jahren feierte BMW den Einstieg in eine neue Klasse – und stieß dabei gleich alles um, was die anderen Autobauer in der Kompaktklasse für den richtigen Weg hielten. Klar, Frontantrieb spart Platz und bietet den meisten Kunden ein ähnlich angenehmes Fahrgefühl, aber die Herzen von BMW-Fahrern ließen sich so nicht erobern.

Die Folgen waren radikal: Der erste BMW 1er mit der internen Bezeichnung E87 war der erste Kompakte mit ausgeglichener Gewichtsverteilung, der erste Kompakte mit längs eingebauten Motoren, der erste Kompakte mit Hinterradantrieb, auf Wunsch der erste Kompakte mit Reihensechszylinder – und in jedem Fall einer der am engsten geschnittenen Vertreter seiner Klasse. Den Kunden war das Platzangebot auf der Rückbank und im Kofferraum allerdings nie ganz so wichtig wie der Fachpresse, was den 1er trotz verlorener Vergleichstests in Serie schnell zu einem Erfolg werden ließ.

10 Jahre nach dem Marktstart im September 2004 blickt man in München auf über 1,9 Millionen Exemplare zurück und hat die 1er-Reihe in der Zwischenzeit extrem vielfältig ausgestaltet. Was 2004 mit dem Fünftürer begann, wurde im Frühjahr 2007 um den dynamischer gezeichneten Dreitürer E81 mit rahmenlosen Türen ergänzt. Ende 2007 und Anfang 2008 folgten mit dem BMW 1er Coupé und dem BMW 1er Cabrio zwei weitere Modelle, die für konzentrierten Fahrspaß in der Kompaktklasse standen.

Im 1er Coupé feierte auch der BMW 135i mit einem über 300 PS starken, aufgeladenen Reihensechszylinder sein Debüt. Für Drei- und Fünftürer der ersten Generation blieb hingegen der BMW 130i das Topmodell – mit klassischem Reihensechszylinder-Saugmotor, 3,0 Liter Hubraum und je nach Baujahr 258 bis 265 PS. Als 130i ziert der erste 1er noch heute die Bestenliste des Auto Bild-Dauertest, den der Kompaktsportler einst ohne einen einzigen Fehlerpunkt absolvierte.

Aber der BMW 1er war nicht nur Sportler, er war auch stets effizient: 2008 sicherte er sich als 118d die Auszeichnung “World Green Car of the Year”. Schon damals kam der 1er mit 143 PS starkem Diesel-Motor auf einen CO2-Ausstoß unter 120 Gramm pro Kilometer. Im Jahr 2014 ging die Auszeichnung erneut an einen Kompakten nach München – das innovative Elektroauto BMW i3.

Als sportliche Krönung der ersten Generation trat schließlich im Jahr 2011 das BMW 1er M Coupé in Erscheinung, das bei den Fans trotz anfänglicher Kritik am vermeintlich unpassenden Turbo-Motor schnell Kultstatus erlangte. Mit Fahrwerkskomponenten aus dem M3 setzte das 1er M Coupé Maßstäbe in Sachen Fahrdynamik und Fahrspaß.

Seit 2011 gibt es die zweite Generation der 1er-Reihe, und auch wenn sich der intern F20 genannte Fünftürer konzeptionell kaum von der ersten Generation unterscheidet, gab es einige wesentliche Änderungen. Die Hauptrolle spielen dabei die gewachsenen Abmessungen und entsprechend mehr Platz im Innenraum sowie die neuen Turbo-Benziner, die an die Stelle der zuvor eingesetzten Vierzylinder-Saugmotoren traten. Mit dem BMW 1er Facelift im Frühjahr 2015 werden erstmals auch Dreizylinder-Motoren im 1er Einzug halten.

Außerdem wurde in München entschieden, Coupé und Cabrio künftig eigenständiger zu positionieren und als BMW 2er-Reihe auf den Markt zu bringen. Im Gegenzug wird 2016 die erste BMW 1er Limousine mit Stufenheck in den Handel kommen – allerdings wird dieses Fahrzeug zugleich der erste 1er mit Frontantrieb sein, was den Münchnern nicht nur Lob einbringen dürfte.

Wer den BMW 1er jahrelang als einzigen Hecktriebler seiner Klasse bewirbt und die Fahrspaß-Vorzüge einer von Antriebseinflüssen befreiten Lenkung so gerne in den Vordergrund rückt, muss sich bei einem solchen Kurswechsel Kritik gefallen lassen. Für viele Kunden dürfte der Wechsel zum Frontantrieb allerdings keine größere Rolle spielen, sie werden – so die Hoffnungen der Strategen in München – vor allem den gewonnenen Platz im Innenraum loben und das veränderte Fahrverhalten im Alltag kaum als störend empfinden.

10 Jahre BMW 1er Werbung:

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