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Offiziell: Seat steigt zur Saison 2010 aus der WTCC aus!

Nach Informationen von Motorsport-Total.com ist es nun offiziell, dass der spanische Hersteller Seat sein Werksengagement in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC beenden wird und nur noch die verbleibenden Privatfahrer unterstützen wird. Die bisherigen Werkswagen sollen offenbar an die Privatteams weitergegeben werden, womit diese dann ebenfalls in den Genuss der Diesel-Triebwerke kommen werden.

Ob irgendjemand die in den Augen vieler übervorteilten Diesel-Seat vermissen wird, darf durchaus bezweifelt werden. In jedem Fall haben die Spanier einen interessanten Weg gefunden, der FIA für ihre Unterstützung in den letzten Jahren zu danken, denn ohne die stets fragwürdige Einstufung der Turbo-Diesel wären die Erfolge der Spanier kaum denkbar gewesen. Auf fast allen Kursen war man in kurvigen Streckenabschnitten klar unterlegen, konnte aber dennoch nie überholt werden, weil man auf den Geraden einen unübersehbaren Leistungsüberschuss genoss – während die Seat-Fahrer grinsend ihre wehrlosen Konkurrenten aufschnupften, wurde der Frust bei Chevrolet und BMW immer größer. Dennoch haben sich beide Marken entschlossen, ihr Engagement in der WTCC fortzusetzen, während man sich in Spanien nach zwei Titeln in Folge zurücklehnt und ob der Einstufung der Fahrzeuge vermutlich noch in Jahren schmunzeln wird.

Das Thema Diesel in der WTCC hat sich also noch nicht erledigt und wird vermutlich auch im nächsten Jahr die Gemüter erregen. Da die FIA bereits entschieden hat, zukünftig nicht mehr während der Saison in die Fahrzeugeinstufungen eingreifen zu wollen, darf man auf die ersten Rennen besonders gespannt sein. Sollten die Dieselfahrzeuge der Privatfahrer erneut derart überlegen eingestuft sein, können wir uns gedanklich schon auf einen Weltmeister Tom Coronel einstellen, denn der schnelle Holländer dürfte auf jeden Fall einen der Dieselrenner abbekommen.

Wie fragwürdig die Einstufung der Dieselfahrzeuge war und noch immer ist, sieht man auch daran, dass die Experten von Motorsport Total den Privatfahrern mit den Leon Dieseln durchaus auch den Titelgewinn in der Gesamtwertung zutrauen – eigentlich undenkbar im professionellen Motorsport, denn unter gleichen Rahmenbedingungen sind die Werksteams in Folge ihrer deutlich größeren Ressourcen auf lange Sicht normalerweise nicht zu schlagen.

(Bild: BMW)

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