BMW Bilanz-Pressekonferenz 2017: Live-Ticker aus München

News | 21.03.2018 von 24

Die heutige BMW Bilanz-Pressekonferenz 2017 wird mit großer Spannung erwartet, denn die BMW Group steht einer Vielzahl von spannenden Herausforderungen gegenüber. Unser Live-Stream zeigt die …

Die heutige BMW Bilanz-Pressekonferenz 2017 wird mit großer Spannung erwartet, denn die BMW Group steht einer Vielzahl von spannenden Herausforderungen gegenüber. Unser Live-Stream zeigt die Vorstellung der Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2017, liefert vor allem aber auch Antworten auf die spannenden Fragen dieser Tage.

Was sagt der Vorstandsvorsitzende Harald Krüger zur gestrigen Razzia zum Thema manipulierter Diesel-Abgaswerte? Wie groß ist die Gefahr eines drohenden Handelskriegs zwischen den USA, Europa und China? Wie soll BMW zurück an die Spitze des Premium-Segments und Mercedes wieder überholen? Wie reagiert BMW auf die in Deutschland drohenden Fahrverbote für Diesel-Pkw?

Ergänzend zum Livestream werden wir die wichtigsten Aussagen in einer Art Liveticker unterhalb des Video-Streams schriftlich festhalten.

Die wichtigsten Aussagen der BMW Bilanzpressekonferenz 2017 in kompakter Form:

  • BMW Group strebt neuntes Rekordjahr in Folge an
  • Vorsteuerergebnis trotz steigender Zukunftsinvestitionen erneut über 10 Milliarden Euro geplant
  • EBIT Marge weiterhin im Zielkorridor erwartet
  • Rekordabsatz im Segment Automobile angestrebt
  • Free Cashflow 2017 trotz hoher Investitionen über Ziel
  • 2018 Rekordausgaben für Mobilität von morgen geplant
  • Krüger: Zukunft der Mobilität wird heute entwickelt

Zum Thema Diesel-Razzia:

  • Es handelt sich bei der Diesel-Abgasthematik, die zur Razzia geführt hat, um einen Fehler und nicht um eine absichtliche Manipulation der Abgaswerte. Weitere Aussagen zu diesem Thema sind im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz nicht geplant.
  • Auf Nachfrage sagte Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich ergänzend: Es gab keine prüfstandspezifische Einflussnahme, denn die falsche Software hat das Emissionsverhalten nicht nur auf der Straße, sondern auch auf dem Prüfstand negativ beeinflusst. Wir haben den Fehler selbst festgestellt und in kürzester Frist proaktiv dem KBA mitgeteilt. Wir überprüfen unsere Prozesse, um ein ähnliches menschliches Versagen in Zukunft auszuschließen, zum Beispiel durch Überschreibungsschutz für Emissions-relevante Abschnitte der Motor-Software.

Rede Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG

  • Wir haben unsere Ziele 2017 erreicht, über 2,4 Millionen verkaufte Automobile und 164.000 Motorräder sind ein neuer Rekord
  • Mit dem Konzern sind wir klar die Nummer 1 im Premiumsegment – seit nunmehr 14 Jahren
  • 2018 soll das neunte Rekordjahr werden, wir streben wieder neue Bestwerte bei Absatz und Ergebnis vor Steuern an
  • Die BMW Group wird die Mobilität von morgen erfolgreich gestalten
  • Erfolg der BMW Group basiert auf vier starken Marken: BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad
  • Große Modelloffensive mit 8er-Reihe, Z4 und X4, in diesem Jahr insgesamt über 20 neue oder überarbeitete Modelle
  • Im Verlauf des Jahres präsentieren wir neue elektrische Konzeptfahrzeuge, die alle in Serie gehen werden: iX3, iNext und i4
  • Unsere Zukunft ist eindeutig elektrisch, schon heute sind wir mit E-Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden klare Nummer 1 in Europa
  • CO2-Emissionen in Europa konnten trotz gesunkener Diesel-Nachfrage auf durchschnittlich 122 Gramm pro Kilometer reduziert werden
  • Wir investieren gezielt in neue Technologien und Dienstleistungen
  • BMW Group hat als flexibles, globales Unternehmen große Vorteile in einer immer stärker vernetzten Welt
  • 30 Produktionsstandorte in 14 Ländern machen es jederzeit möglich, Chancen in einzelnen Regionen zu nutzen
  • BMW Group sorgt in den USA für fast 70.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze, das Werk Spartanburg macht die BMW Group zum größten Fahrzeugexporteur der USA
  • China bleibt größter Einzelmarkt, solides Wachstum im Jahr 2018 erwartet
  • BMW X3 wird ab Mitte 2018 auch in China gebaut
  • BMW Group führt weltweites Premiumsegment an. Ziel ist es, in allen Segmenten, in denen die BMW Group vertreten ist, führend zu sein.
  • In der renditestarken Luxusklasse gehen in den nächsten 18 Monaten acht neue Modelle an den Start: BMW 8er Coupé, Cabrio, Gran Coupé sowie BMW M8 Coupé, Cabrio und Gran Coupé, BMW X7 und Rolls-Royce Cullinan
  • Ab 2020 können wir alle Modellreihen dank skalierbarer E-Architektur mit jeder Antriebsart ausstatten
  • Vorschau auf den BMW iX3 2020 schon in diesem Jahr auf der Autoshow in Peking
  • Mindestens 140.000 elektrifizierte Fahrzeuge sollen 2018 verkauft werden
  • In Summe bis Ende 2019 eine halbe Million Elektroautos und Plug-in-Hybride der BMW Group auf der Straße
  • Bis 2025 insgesamt 25 elektrifizierte Modelle geplant, davon 12 rein elektrisch
  • Unsere Diesel gehören zu den besten der Welt. Sie sind wichtig, um die CO2-Ziele zu erreichen. Fahrverbote sind für uns der falsche Weg. Es würde der Sache dienen, wenn die Diskussion um Stickoxide und Feinstaub stärker von Fakten getrieben wäre.
  • Autonomes Fahren kommt im iNEXT ab 2021 auf die Straße. Wir beherrschen Level 3 bis 5 technisch. Mit dem iNext wird die Testflotte für Level 4 und 5 auf die Straße gehen.

Weitere interessante Aussagen aus der Fragerunde:

  • Eine konkrete Entscheidung zur Produktion von Elektro-Fahrzeugen im neuen Werk in Mexiko gibt es noch nicht, es wäre aber technisch möglich. Geplant ist dort derzeit der Bau von konventionell angetriebenen Fahrzeugen auf der Heckantriebs-Architektur CLAR.
  • BMW Group sieht auch mittelfristig weiteres Wachstums-Potenzial in China und befindet sich in Abstimmung mit Brilliance, um den Bedarf für weitere marktspezifische Modelle frühzeitig erkennen zu können.
  • Harald Krüger zu Strafzöllen in den USA: Unser Geschäftsmodell basiert auf freiem Welthandel. Das Thema US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium wird sich auf die BMW Group nur im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich auswirken. Was die Situation in den USA betrifft, ist die BMW Group dank Spartanburg am besten aufgestellt im Wettbewerb. Wir investieren in den nächsten Jahren weiterhin viele Millionen in Spartanburg. Dieses Thema wurde auch bei meinem Besuch bei US-Präsident Trump im letzten Jahr dargestellt und wurde dort positiv aufgenommen.
  • Entscheidung für Great Wall als MINI Kooperationspartner in China fiel nach einem intensiven Screening der verfügbaren Partner. Great Wall bot dabei das beste Gesamtpaket, auch mit Blick auf die Durchdringung bestimmter Fertigungsschritte.
  • Harald Krüger: Man kann sich vorstellen, dass MINI als urbane Marke langfristig vollständig elektrifiziert ist.
  • Höhere Rückstellungen für Prozessrisiken stehen nicht im Zusammenhang mit Kartell-Vorwürfen oder Diesel-Risiken, sondern gehen auf in der Branche übliche Patent-Themen zurück.
  • Entwicklungsvorstand Fröhlich zum tödlichen Unfall mit einem autonom fahrenden Uber-Prototypen: Der Weg zum autonomen Fahren ist lang. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es mit Blick auf Rechenleistung und Sensorik keine technische Möglichkeit, völlig autonomes Fahren sicher anzubieten. Wir führen selbst Pilot-Anwendungen in Städten nur dann durch, wenn wir ein sehr hohes Maß an Sicherheit haben. An unserer Einschätzung und Vorgehensweise zum autonomen Fahren ändert sich durch den sehr bedauernswerten Unfall nichts.
  • Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich zur möglicherweise sinkenden Diesel-Nachfrage: Der Diesel-Volumenanteil ist ein europäisches Thema, in anderen Märkten wie Japan oder Südkorea ist die Nachfrage stabil. Wir gehen von einem moderaten Absinken des Diesel-Anteils aus, können aber im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern sehr kurzfristig mit Plug-in-Hybriden auf anderem Weg die CO2-Flottenemissionen zu senken. Je nach Kundennachfrage sind wir in der Lage, den Mix anzupassen und die Verbrauchszielsetzung in Europa in jedem Fall zu erreichen.
  • Harald Krüger zum selben Thema: Wir können flexibel auf Änderungen der Kunden-Nachfrage reagieren, weil wir Verbrenner, Plug-in-Hybride und Elektroautos auf einer Linie bauen können. Wir haben einen flexiblen Motoren-Baukasten für Benziner und Diesel, das hat uns bereits 2017 geholfen und wird uns auch 2018 und 2019 helfen. Mit diesen beiden Bausteinen können wir maximal flexibel auf Veränderungen der Nachfrage reagieren.
  • Klaus Fröhlich zu möglichen Strafzahlungen durch zu hohe CO2-Emissionen 2021: Wir haben 2008 als einziger Autobauer die freiwillige Selbstverpflichtung eingehalten. Unser Verständnis ist, dass wir die Vorgaben einhalten und nicht Strafzahlungen kompensieren. Wir haben eine Planung, wie wir die Ziele von 2020 und 2021 erreichen. Wir sind im Augenblick in unserer strategischen Planung zuversichtlich, die für BMW verbindlichen Ziele zu 100 Prozent zu erreichen.
  • Gigantische Investitionen in die Elektromobilität sind notwendig. Architekturen werden so entwickelt, dass flexibel Verbrenner, PHEVs und E-Autos gebaut werden können. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden daher auch 2018 weiter steigen.
  • Klaus Fröhlich zu einem möglichen BMW Diesel-Hybrid: Für einen Plug-in-Hybrid gibt es derzeit weltweit vor allem Nachfrage in Zusammenhang mit Otto-Motoren. Der Motoren-Baukasten ermöglicht es uns, jeden Motor mit der Plug-in-Hybrid-Technologie zu kombinieren, das gilt auch für Diesel-Motoren. Wann immer sich dafür ein relevantes Marktvolumen ergibt, können wir einen Diesel-Plug-in-Hybrid innerhalb kürzester Zeit anbieten. Eine entsprechende Nachfrage gibt es aber momentan nicht.
  • Klaus Fröhlich zur Frage, ob die BMW Group unabhängig bleiben kann oder wie andere Autobauer auf Allianzen angewiesen ist: Alle Automobilhersteller sind auf Partner angewiesen, aber das geht weit über die Automobilindustrie hinaus. Wir haben Kooperationen, nicht nur mit Toyota, und auch Allianzen mit Intel, MobilEye und anderen Tech-Unternehmen. In den Bereichen Digitalisierung und Elektrifizierung ist es aus unserer Sicht wichtig, über mögliche Partner in der Automobilindustrie hinauszudenken.
  • Klaus Fröhlich zu Angebotsunterbrechungen durch WLTP, RDE und OPF: BMW wird aus unserer Sicht zu den Herstellern in Europa zählen, die am wenigsten von der Umstellung auf WLTP und RDE betroffen sind. Wir können entsprechende Angebotsunterbrechungen in Europa durch das Angebot der Fahrzeuge in nichteuropäischen Märkten kompensieren. Die Änderungen haben eine Neu-Homologierung praktisch aller Modelle notwendig gemacht. Die Zulieferer sind hier an ihren Grenzen, auch die Zulassungsbehörden sind an ihren Grenzen. Aber weil wir früh eingestiegen sind, glauben wir, in der Sache sehr gut aufgestellt zu sein.

Die wichtigsten Kennzahlen der BMW Bilanz 2017 im Überblick:

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