BMW Ko-HAF: Forschung für hochautomatisiertes Fahren

News | 6.08.2015 von 9

Selbständig fahrende Autos sind einer der nächsten großen Schritte in der Entwicklung des Automobils. Gemeinsam mit anderen Autobauern hat BMW nun das Projekt Ko-HAF ins …

Selbständig fahrende Autos sind einer der nächsten großen Schritte in der Entwicklung des Automobils. Gemeinsam mit anderen Autobauern hat BMW nun das Projekt Ko-HAF ins Leben gerufen, bei dem Grundlagen für den Serienstart autonom fahrender Autos gelegt werden sollen. Ko-HAF steht als Abkürzung für kooperatives hochautomatisiertes Fahren und macht deutlich, wo die Schwerpunkte des Forschungsprojekts liegen.

Einen wesentlichen Baustein auf dem Weg zu selbstfahrenden Autos haben BMW, Audi und Mercedes vor wenigen Tagen gelegt: Mit der Übernahme des Kartendiensts Nokia HERE sicherten sich die drei auf Premium-Automobile spezialisierten Hersteller den nötigen Zugriff auf hochpräzises Kartenmaterial, das die Autos der Zukunft für automatisiertes Fahren zwingend benötigen.

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Vollautomatische Assistenzsysteme sollen Autofahrer künftig in vielen Situationen entlasten und für zusätzliche Sicherheit sorgen. Während die Konzentration und Aufmerksamkeit eines Menschen mit der Zeit nachlässt oder sich diversen Ablenkungen widmet, bleiben Computer und Elektronik stets bei der Sache. Das kann im Notfall den Unterschied zwischen einem kurzen Schreck durch den Eingriff des Fahrzeugs und einem schweren Unfall ausmachen.

Bevor Fahrzeuge komplett vollautomatisch fahren können, werden hochautomatisierte Assistenzsysteme einzelne Aufgaben und Situationen übernehmen, ohne den Fahrer vollständig von seinen Aufgaben zu entbinden. Diese Systeme können sowohl die Längs- als auch die Querführung übernehmen.

Beim kooperativen hochautomatisierten Fahren profitieren beteiligte Fahrzeuge von Informationen, die andere Verkehrsteilnehmer an sie senden. Mit der Hilfe von Rückmeldungen anderer hochautomatisierter Fahrzeuge kann die bei höheren Geschwindigkeiten nötige Vorausschau von mehr als 300 Metern realisiert werden. Ausgewählte Daten von HAF-Fahrzeugen können im Bedarfsfall per LTE an andere HAF-Fahrzeuge gesendet werden und vor gefährlichen Verkehrssituationen warnen.

Schon beim hochautomatisierten Fahren ist es das erklärte Ziel der BMW Entwickler, Rückübernahmen der Kontrolle durch den Fahrer auf ein Minimum zu reduzieren. Nur in Sondersituationen wie Baustellen oder Autobahnkreuzen soll der Mensch zunächst noch die Kontrolle übernehmen, bevor vollautomatische Autos in ein paar Jahren auch diese Situationen problemlos meistern können.

Dr. Ralph Raßhofer (für BMW Mitglied im Steuerkreis der Ko-HAF Initiative): “Bei der Forschungsinitiative Ko-HAF werden Standards entwickelt und getestet, die der Absicherung hochautomatisierter Fahrfunktionen dienen. Ein Schlüssel dazu ist die Verfügbarkeit von aktuellen Informationen und deren Darstellung in einer präzisen Karte zur Freigabe von Streckenabschnitten oder einzelner Fahrspuren.

Die BMW Group Forschung und Technik ist an folgenden Vorhaben beteiligt:

  • Entwicklung hochgenauer Straßenmodelle zur Generierung einer digitalen Karte.
  • Fahrzeug-Eigenlokalisierung über die digitale Karte sowie kartenunabhängig über die Lokalisierung durch Fahrbahnmerkmale.
  • Untersuchung von Konzepten zur gesicherten Rückübernahme durch den Fahrer.
  • Hochautomatisierte Reaktionen auf Störungen und Hindernisse im Straßenverkehr.
  • Vorausschauendes automatisiertes Fahren bei normalen Verkehrssituationen.
  • Erhöhung der Verkehrssicherheit durch hochautomatisierte Fahrerassistenzsysteme.

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