BMW Group: Zusammenarbeit mit Boeing für Carbonfaser-Recycling

BMW i | 13.12.2012 von 8

Wenn mit dem BMW i3 Ende 2013 der erste in Großserie gebaute BMW mit einer komplett aus Carbon gefertigten Fahrgastzelle in den Handel kommt, betritt …

Wenn mit dem BMW i3 Ende 2013 der erste in Großserie gebaute BMW mit einer komplett aus Carbon gefertigten Fahrgastzelle in den Handel kommt, betritt BMW i ganz bewusst Neuland. Einen ähnlichen Schritt ist der amerikanische Flugzeugbauer Boeing gegangen, als er das neue Modell Boeing 787 Dreamliner konzipierte: Es handelt sich um das erste Großraumflugzeug mit einem zu wesentlichen Teilen aus Carbon gefertigten Rumpf.

Bei Boing ist in diesem Zusammenhang längst nicht alles nach Plan gelaufen, mittlerweile scheint man die bei jeder Flugzeug-Entwicklung auftretenden Probleme aber in den Griff bekommen zu haben. Wie gestern bekannt wurde, wollen die beiden Carbon-Pioniere Boeing und BMW i ihr Know-How künftig gemeinsam nutzen, Erfahrungen austauschen und neue Wege im Umgang mit dem leichten Werkstoff erkunden.

Vordergründig geht es bei der Kooperation um Forschung zum Recycling von Carbonfasern, außerdem sollen Möglichkeiten und Grenzen der Automatisierung von Fertigungsprozessen untersucht werden. Für beide Hersteller geht es auch darum, wie man Produktions-Reststoffe sinnvoll verwenden kann. Bei BMW nutzt man kürzere Carbon-Fasern aus dem Zuschnitt großer Elemente beispielsweise für Teile, die keine besondere Stabilität aufweisen müssen und vordergründig leicht sein sollen. Diese weniger robusten Carbon-Teile kommen beispielsweise im Innenraum von BMW i3 und BMW i8 zum Einsatz. Zudem soll untersucht werden, wie sich Carbon-Bauteile am Ende des Produktlebenszyklus recyclen lassen.

Herbert Diess (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung): „Mit Boeing haben wir den passenden Partner für eine Zusammenarbeit im Bereich Carbon gefunden. Boeing verfügt über viele Jahre weitreichender Erfahrung des Einsatzes von Carbon in der Luftfahrt. Die BMW Group hat sich in der Serienproduktion von Carbon-Teilen durch spezielle Fertigungsmethoden einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung erarbeitet. Mit dieser Kooperation können wir das Know-How unserer Branchen bei nachhaltigen Produktlösungen zusammenführen.“

Larry Schneider (Vice President of Product Development, Boeing Commercial Airplanes): „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt nach vorne in der Weiterentwicklung des Einsatzes und der Wiederverwertung von Carbonfasern. Es ist besonders wichtig, dass wir das Ende des Lebenszyklus im Blick haben und dafür planen. Wir möchten verschiedene Möglichkeiten prüfen, wie diese Materialien zurückgewonnen und bei der Herstellung von neuen Produkten wiederverwertet werden können. Unsere Zusammenarbeit mit der BMW Group wird uns dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.“

(Bilder: Boeing / BMW)

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