MINI Motorsport: schwieriger Saisonstart in WRC 2012 erwartet

Motorsport | 23.11.2011 von 0

Die Saison 2011 war für MINI Motorsport eine gute Gelegenheit, um sich ohne großen Druck an die Wettkampfbedingungen der WRC zu gewöhnen. Von Anfang an …

Die Saison 2011 war für MINI Motorsport eine gute Gelegenheit, um sich ohne großen Druck an die Wettkampfbedingungen der WRC zu gewöhnen. Von Anfang an war klar, dass die von Prodrive eingesetzte Mannschaft nicht bei allen Rennen am Start sein wird und die Teilnahmen vor allem zum Abstellen von Kinderkrankheiten sowie zum Finden der richtigen Setups nutzen wird.

Der Start verlief entsprechend holprig und war von technischen Problemen geprägt, die das Wochenende nicht selten früher als erhofft beendeten. Mit der Zeit konnten diese Probleme aber abgestellt werden und es gelang dem Team, wirklich schnelle Zeiten zu fahren. Bei den letzten Rallyes konnte man beständig um Podiumsplätze und teilweise sogar um den Gesamtsieg kämpfen, womit die Erwartungen für die Premieren-Saison übertroffen wurden.

In der Saison 2012 wird die Situation allerdings anders aussehen, denn MINI wird an allen Läufen der Rallye-WM teilnehmen und möchte am Ende auch eine vorzeigbare Platzierung in der Gesamtwertung erreichen. Der Druck ist insofern größer als 2011, im Gegenzug kann man natürlich auch von den Erfahrungen aus der Saison 2011 profitieren. Kris Meeke und sein Co-Pilot Paul Nagle haben sich nun gegenüber MINImotorsport.com ausführlich zur abgelaufenen und zur anstehenden Saison geäußert:

Wie fühlt es sich an, dass das erste Jahr in der WRC bereits hinter dem MINI WRC Team liegt?
Kris: “Wir sind erst bei der Rallye Italien in die Saison eingestiegen und hatten danach noch einmal zwei Monate Pause bis zur Rallye Finnland. Wir mussten uns also zu Beginn gedulden. Natürlich will man als Fahrer an jeder Rallye teilnehmen. Aber dafür haben wir gegen Ende der Saison dann richtig Fahrt aufgenommen.”

Dani stand zweimal auf dem Podium, ihr habt in Spanien die Power Stage gewonnen und bei der Rallye GB fast den dritten Platz erreicht. Grund genug, zufrieden zu sein?
Kris: “Es war eine gute Saison. Ich denke, dass uns vor der Saison kaum jemand so gute Ergebnisse zugetraut hätte. Vor allem Danis Podiumsplätze auf Asphalt waren etwas, was selbst wir vorher nicht zu träumen gewagt hätten. Für Paul und mich war es war es toll, bei der Rallye GB nach Platz elf fast noch den dritten Platz zu erreichen. Ich hoffe also, das wir auch in Zukunft wieder um Podiumsplätze kämpfen werden.”

Es war ein Lehrjahr für das MINI WRC Team, aber auch für die Fahrerteams. Denn ihr musstet bei fast allen Rallyes einen komplett neuen Aufschrieb machen. Im nächsten Jahr nehmt ihr an 13 Rallyes teil. Das bedeutet, dass noch mehr Arbeit bei den Pace Notes auf euch wartet.
Paul: “Ja, erst gegen Mitte der Saison stehen die Rallyes an, die wir schon aus diesem Jahr kennen. Wir waren bereits in Monte Carlo, dem Eröffnungs-Event der Saison 2012, und wir haben schon Recce-Infos zu einigen anderen Rallyes eingeholt. Aber bei einigen Rallyes fangen wir auch wieder ganz von vorne an.”

Dennoch haben euch die neuen Pace Notes dieses Jahr nicht davon abgehalten, durchweg schnell unterwegs zu sein.
Kris: “Nun, manche Prüfungen waren auch für alle anderen Teilnehmer neu. Bei einigen Special Stages in Finnland und Deutschland, die unverändert waren, langen wir ein wenig zurück. Aber ich denke, dass mit den Ergebnissen dieser Saison alle sehr zufrieden sein können.”

Was waren die Highlights der Saison, was lief nicht so gut?
Kris: “Der Gewinn der Power Stage in Spanien war definitiv ein Highlight für uns. Ein Tiefpunkt war der Unfall in Frankreich, als für uns noch eine Podiumsplatzierung möglich war. Das war enttäuschend. Aber daraus haben wir gelernt und die Saison mit zwei guten Ergebnissen abgeschlossen.”

Nach Frankreich hatte es den Anschein, als ob ihr die Rallyes mit einer ganz neuen, viel entspannteren Einstellung angegangen seid.
Kris: “Grundsätzlich wollten wir alle Rallyes gleich angehen. Aber in Frankreich waren wir weit vorne im Feld unterwegs, bis wir den Unfall hatten. Doch auch daraus haben wir gelernt. In Spanien war der Druck dann nicht mehr so groß und wir konnten die Rallye ein wenig mehr genießen, was uns hinsichtlich des Ergebnisses sehr gut getan hat.”

Geht ihr die neue Saison also genauso an?
Kris: “Die Rallye Monte Carlo und die Rallye Schweden werden sehr schwierig. Hier schleichen sich leicht Fehler ein. Dann geht es nach Mexiko, was für uns Neuland ist. Von daher werden wir diese Events ähnlich angehen.”

An was arbeitet ihr in der Winterpause?
Kris: “In den kommenden vier, fünf Wochen bereiten wir uns auf Monte Carlo vor, bevor nach Weihnachten ein weiterer Test ansteht. Danach bereiten wir die Recce für Monte Carlo vor und sprechen viel mit Dani, Carlos und dem Rest des Teams. Außerdem gilt es, in Form zu bleiben. Denn nach Monte Carlo kommt eine Rallye nach der anderen. Es gibt also noch einiges zu tun.”

Paul, Kommunikation ist entscheidend während einer Rallye. Arbeitet ihr daran auch in der Pause?
Paul: “Nein, hier sind wir perfekt aufeinander eingespielt. Die Kommunikation im Auto läuft bestens, das Team macht am Funk einen super Job und bei der Technik sind wir auf dem neuesten Stand.”

Was erwartet ihr also von der neuen Saison?
Kris: “Wir freuen uns jetzt darauf, eine weitere erfolgreiche Saison vorzubereiten. Wir werden weiter am Auto arbeiten und damit mehr Erfahrungen sammeln. Ich hoffe also, dass wir auch mal um den Top-Platz auf dem Podium kämpfen können. Aber das ist keine leichte Aufgabe auf dem WRC-Level. Ich denke also, dass es bis zu den Rallyes dauern wird, bei denen wir schon in dieser Saison stark waren, bis wir erneut Top-Ergebnisse holen können.”

Hat der MINI John Cooper Works WRC in dieser Saison das gehalten, was er bei den Test vor Saisonstart versprochen hat?
Kris: “Auch mit dem MINI WRC ist es ein Lehrjahr für uns gewesen. Und man weiß am Ende immer erst dann, wie gut man ist, wenn man sich mit der Konkurrenz gemessen hat. Das ist das einizge, das zählt. Wir hatten ein paar kleine technische Probleme, die das Team aber sehr schnell lösen konnte. Bei den letzten drei Rallyes der Saison liefen beide Wagen sehr zuverlässig und schnell. Und wenn wir uns alle in der kommenden Saison noch weiter steigern, wird es eine weitere erfolgreiche Saison für uns werden.”

(Quelle: MINI Motorsport)

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