SGL-Chef: “BMW ist Vorreiter bei der Einführung von Karbon”

BMW i | 6.09.2011 von 0

Die SGL Group stand in den letzten Monaten mehrfach im Fokus der automobilen Fachpresse, denn offenbar ist nicht nur die BMW Group an den Fähigkeiten …

Die SGL Group stand in den letzten Monaten mehrfach im Fokus der automobilen Fachpresse, denn offenbar ist nicht nur die BMW Group an den Fähigkeiten der Carbon-Spezialisten aus dem hessischen Wiesbaden interessiert. Nachdem BMW bereits vor einiger Zeit ein Joint Venture für die Herstellung von Carbonfasern mit den Hessen verkündet und somit den Grundstein für die Großserienproduktion von Carbon-Elementen für BMW i gelegt hatte, zog Volkswagen Anfang des Jahres nach und sicherte sich unter dem Getöse der Öffentlichkeit etwas mehr als 8 Prozent der SGL Group.

Weitere 9 Prozent hält die Voith GmbH, mit der die Volkswagen-Tochter Audi ins Carbon-Zeitalter starten möchte. Diese Schritte machten es aus Sicht der BMW-Großaktionärin Susanne Klatten notwendig, die Beteiligung ihrer SKion GmbH auf über 25 Prozent zu erhöhen und sich somit ein Veto-Recht zu sichern. Dabei geht es vermutlich auch darum, der Volkswagen-Gruppe zu tiefe Einblicke in die Planungen der BMW Group zu verwehren.

Während die SGL Group ihre Produkte normalerweise in ihren eigenen Werken herstellt, wurde für die Bedürfnisse der BMW Group ein Werk im amerikanischen Moses Lake gebaut, an dem beide Joint Venture-Partner beteiligt sind. Im Interview mit dem Handelsblatt erklärt SGL-Chef Robert Koehler, wie es zu dieser Situation gekommen ist.

Er macht dabei auch klar, dass BMW aus seiner Sicht “Vorreiter bei der Einführung von Carbon in die Autoindustrie im Großserienmaßstab” ist und dass er die Partnerschaft der SGL Group mit BMW als Ausnahme sieht. Zwar will er weitere Joint Ventures mit anderen Automobilkonzernen wie Volkswagen oder Mercedes nicht kategorisch ausschließen, aber es versteht sich von selbst, dass solche Partnerschaften streng voneinander getrennt sein müssten.

Ob man in Wolfsburg oder Stuttgart allerdings Interesse an einem Joint Venture mit der SGL Group hat, darf mit Blick auf das Veto-Recht der SKion GmbH durchaus bezweifelt werden. In jedem Fall bleibt spannend, wie schnell und wie umfangreich die Wettbewerber der BMW Group Carbon in der Großserie einführen werden und wann BMW die gewonnenen Erkenntnisse im großen Stil für Modelle außerhalb der Submarke BMW i nutzen wird.

(Bild: 2010 © SGL Group)

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