AC Schnitzer trimmt den neuen BMW X3 F25 auf Sport

News | 1.07.2011 von 6

Vor ziemlich genau sieben Monaten zeigte AC Schnitzer auf der Essen Motor Show den damals brandneuen BMW X3 F25. Besonders die riesigen, geschmiedeten Felgen in …

Vor ziemlich genau sieben Monaten zeigte AC Schnitzer auf der Essen Motor Show den damals brandneuen BMW X3 F25. Besonders die riesigen, geschmiedeten Felgen in 22 Zoll zeichneten den schwarzen Wagen damals aus, nun ist das komplette Tuningprogramm fertig entwickelt und verfügbar. Es umfasst Leistungssteigerungen, Sportendschalldämpfer, Fahrwerksfedern, diverse Radsätze, Spoiler für die Karosserie und Innenraum-Accessoires.

Der optisch gelungene X3 der zweiten Generation zitiert einige Details des ersten X5 und ist ihm mit seinen Abmessungen nahezu ebenbürtig. So verwundert es auch nicht sonderlich, dass der für das Design von AC Schnitzer verantwortliche Michele Viandante zum Beispiel beim Frontspoiler mit den angedeuteten Flaps einige Details der alten Tuningversion erneut aufgriff. Ebenso gibt es wieder einen vergrößerten Dachheckspoiler. Das Fahrwerk wird alltagsgerecht mittels Federn moderat tiefergelegt.

Bei den Felgen kann man zwischen acht unterschiedlichen Felgendesigns auswählen. Die kleinste Größe beträgt 8,5×18 Zoll mit 245er Reifen, die mächtigste wie schon in Essen angekündigt rundum 22 Zoll mit 9,5J Breite und 275er Reifen. Mit etwas Optimismus könnte man angesichts dieser Dimensionen fast Handlingqualitäten auf Niveau des 1er M Coupé, dem Porsche Cayman Bezwinger, vermuten.

Eine Kerndisziplin bei AC Schnitzer ist aber neben der Optik und Fahrwerksabstimmung zweifelsfrei das Motortuning. Seit 1987 gilt hier die Prämisse “weniger ist mehr”. Man verzichtete von Beginn an auf absolute Höchstleistungen, sondern dosiert den Leistungszuwachs bewusst und hat dafür lieber Leistung auf Dauer. Der Zahn der Zeit und die Wiederentdeckung des Turboladers sorgen zwar andauernd dafür, dass Saugmotoren und damit klassisches Motorentuning über Hubraumerhöhung und gekonnte Besserung der Ladungswechsel “goodbye” sagen müssen, aber auch dafür, dass Leistungssteigerungen preisgünstiger und obendrein noch ohne Emissionsnachteile zu haben sind.

Bei AC Schnitzer ist beim heutigen Motortuning sogar noch eine zweijährige Garantie inbegriffen. Das Motortuning des 20d mit dem N47 der letzten BMW-Ausbaustufe erzielt eine Leistungsteigerung von 34 PS, das maximale Drehmoment beträgt nach der Überarbeitung sagenhafte 455 Nm, was einem Literdrehmoment von knapp 230 Nm/l entspricht. Ein Sauger würde hier selbst als höchstdekorierter Sportmotor nicht einmal die Hälfte auf die Kurbelwelle gestemmt bekommen.

Der große Dreiliter-Diesel N57 aus dem xDrive30d befindet sich derzeit noch in der Feinabstimmung. Wir gehen davon aus, dass er nach der Steuergerätüberarbeitung an die 300 PS leisten und die 600-Nm-Marke deutlich übersteigen wird.

Eine Frage bleibt bei Betrachtung der Diesel-Leistungssteigerungen noch offen, wenn man die Datenblätter einmal genauer anschaut: Die Leistung steigt, das Drehmoment steigt, der Verbrauch bleibt gleich und die Vmax ebenfalls. Man braucht aber kein langes Gesicht machen, denn es gibt für diesen Aspekt handfeste, technische Gründe. Dieselmotoren sind ob mit oder ohne Tuning, ob mit Single- oder Bi-Turbo keine Drehorgeln, die sich im obersten Drehzahlbereich sonderlich wohlfühlen. Anhaltende Höchstgeschwindigkeitsfahrten bedeuten darüber hinaus immer hohe Drehzahlen, hohe Temperaturen, hohen Verschleiß, hohen Verbrauch, hohes Exitusrisiko für den Motor, was im Fall von AC Schnitzer nicht mit der werksähnlichen Garantie für den getunten Antrieb kombinierbar ist.

Ottomotoren sind hier eindeutig im Vorteil. Die Bits und Bytes des aktuellen, in fast allen Baureihen eingesetzten Dreiliter-Ottomotor N55 hat bislang leider noch kein Tuner knacken können. Umso mehr kann man dem Moment entgegenfiebern, wenn der 35i im X3 nicht nur durch einen neuen Endschalldämpfer ausatmet, sondern auch Frischluft mit höherem Ladedruck in die sechs Brennräume presst. Für die zwei Dieselmodelle gibt es von AC Schnitzer eine Auspuffblende im typischen 2-in-1-Look und für die beiden Reihensechszylinder 25i und 35i einen Edelstahl-Endschalldämpfer.

Zu guter Letzt gibt es im Innenraum ein paar Veränderungen in Form eines geänderten Sportlenkrades, einer Aluminiumpedalerie mit Fußstütze sowie Kleinigkeiten wie Fußmatten mit AC Schnitzer-Schriftzug und einen neuen I-Drive-Controller. Ob die sehr schicken Carbon-Interieurleisten mit grober Struktur, die es bislang nur für den 5er bei AC Schnitzer zu bestellen gibt, adaptiert werden, ist derzeit leider noch nicht bekannt. Genauso, ob auch noch eine Big-Size-Bremsanlage mit 8-Kolben-Festbremssättel Einzug halten wird. Zuletzt hatte diese Bremse, eingebaut in einem getunten BMW 535d, bei der Auto Bild Sportscars überragende Bremswerte (33,6 m Bremsweg von 100 auf 0 km/h bei 2.015 kg Leergewicht) hingelegt. Daran haben nicht nur die Serienmodelle zu knabbern.

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