Genf 2011: Der Rolls-Royce 102 EX

Rolls-Royce | 6.03.2011 von 3

Neben BMW und MINI wollen wir natürlich auch über Rolls-Royce auf dem Genfer Automobilsalon 2011 berichten, denn die Luxusmarke der BMW Group stellt mit dem …

Neben BMW und MINI wollen wir natürlich auch über Rolls-Royce auf dem Genfer Automobilsalon 2011 berichten, denn die Luxusmarke der BMW Group stellt mit dem 102 EX ebenfalls ein sehr interessantes Automobil aus. Das Experimentalfahrzeug auf Basis der Phantom Limousine verfügt über einen rein elektrischen Antriebsstrang und kann daher ohne lokale Emissionen bewegt werden. Eine Serienfertigung des 102 EX ist ausdrücklich nicht geplant, aber völlig ohne Grund hat man das funktionstüchtige Concept Car sicherlich nicht auf die Räder gestellt.

Auf Motorleistung muss man wie bei jedem Rolls-Royce mit Verbrennungsmotor auch bei der in Atlantic Chrome lackierten Studie nicht verzichten: 290 kW (394 PS) und ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmeter bringen die 2,7 Tonnen schwere und 5,84 Meter lange Limousine in unter acht Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings auf verhältnismäßig langsame 160 km/h limitiert. Keine Einbußen muss man beim Kofferraumvolumen in Kauf nehmen, denn dieser Bereich des Fahrzeugs blieb praktisch unangetastet.

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Das komplette Batteriepaket – übrigens mit 640 Kilogramm Gewicht und einer Kapazität von 71 kWh das größte jemals in einem Automobil verbaute – ist im ehemaligen Motorraum des Phantom untergebracht. Die Reichweite soll in der Praxis bei 160 bis 200 Kilometern liegen und der Ladezyklus dauert je nach Ladeart zwischen 8 und 20 Stunden. Letzterer Wert bezieht sich auf das Laden per Induktion, bei der die Batterien ohne physische Verbindung zwischen Fahrzeug und Stromquelle geladen werden können.

Im Innenraum fällt vor allem der flache Unterboden im Fond auf, denn die normalerweise verbaute Kardanwelle zur Kraftübertragung vom Motor in der Front zu den angetriebenen Hinterrädern ist hier nicht nötig. Die beiden Elektromotoren sind direkt in der Nähe der Hinterachse untergebracht, weshalb der sonst von der Kardanwelle genutzte Raum zu Gunsten der Passagiere im Fond genutzt werden kann.

Gegen die gelegentlich angedachte Verwendung zum Transport von VIPs bei den auf Nachhaltigkeit ausgelegten Olympischen Spielen in London 2012 spricht vor allem der Schutzbedarf dieser Personen, der weiteres Gewicht ins Fahrzeug bringen und somit die Reichweite reduzieren würde.

Torsten Müller-Ötvös (CEO Rolls-Royce Motor Cars): “Rolls-Royce Motor Cars hat damit begonnen, alternative Antriebe auf Ihre Eignung für Rolls-Royce Automobile in der Zukunft zu testen. Das Antriebskonzept für zukünftige Modelle muss ein authentisches Rolls-Royce Erlebnis bieten. Es muss eine Technologie sein, die sowohl aus Sicht unserer Kunden wie auch der Marke fundiert ist und uns für die langfristige Zukunft richtig aufstellt. Deswegen ist dieses Projekt so wichtig.”

Ian Cameron (Chefdesigner Rolls-Royce Motor Cars): “Das authentische Designkonzept unterstreicht die experimentellen Eigenschaften des Fahrzeuges perfekt, mit dem auch Licht-, Raum- und Materialoptionen geprüft werden. Wenn wir am grundlegenden Design etwas verändert hätten, dann hätte das Konzept seine Glaubwürdigkeit verloren – man hätte es als reine Designstudie verstanden. Es ist ein echtes Experimental Car, das Wahrnehmungen, Emotionen und Werte herausfordert, aber auch alternative Antriebstechnologien sondieren soll.”

Andrew Monachan (General Manager Leathershop Rolls-Royce Motor Cars): “Bei Rolls-Royce sind wir stolz auf ein authentisches und natürliches Produkt mit unübertroffener Qualität für unsere Kunden. Seton Corinova ist ein experimentelles, pflanzlich gegerbtes Leder. Es erlaubt uns noch mehr Details, Falten und andere Eigenschaften hervorzuheben, die Teil des Lebens des Tieres sind. Es ist ein sensiblerer Ansatz für das Leder, der unser Wissen über die Möglichkeiten im Interieur eines Rolls-Royce erweitert. Wir sind sicher, dass unsere Kunden, die das während der Tour sehen, davon begeistert sein werden.”

Charles Rolls im frühen 20. Jahrhundert über Elektroautos: “Sie sind absolut lautlos und sauber. Es gibt keine Gerüche oder Vibrationen, sie werden sich in Städten als sehr nützlich erweisen, wenn feste Ladestationen aufgebaut werden können. Aber für die Nutzung auf dem Land glaube ich nicht, dass sie sehr nützlich sind – zumindest nicht in den kommenden Jahren.”

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