BMW Motorsport: Die Saison 2010 im Rückblick

Motorsport | 13.12.2010 von 1

Die Saison 2010 ist für BMW Motorsport mit Sicherheit nicht optimal verlaufen, aber dennoch gab es einige Male Grund zur Freude. Während man in der …

Die Saison 2010 ist für BMW Motorsport mit Sicherheit nicht optimal verlaufen, aber dennoch gab es einige Male Grund zur Freude. Während man in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC zunächst nicht mithalten konnte, kämpfte sich Andy Priaulx bis zum Saisonende mit nicht weniger als sechs Siegen wieder auf den zweiten Platz der Fahrerwertung, um dann durch eine der zahlreichen fragwürdigen FIA-Entscheidungen der letzten Jahre um alle Siegchancen gebracht zu werden.

Deutlich besser lief es in der American Le Mans Series, wo das Team Rahal Letterman mit seinen beiden BMW M3 GT2 den Team-Titel sichern konnte. Weitere Höhepunkte waren der glückliche Sieg bei den 24 Stunden am Nürburgring, der Beinahe-Triumph in Spa-Francorchamps sowie der aus sportlicher Sicht enttäuschende, aber optisch sehenswerte Auftritt des 17. BMW Art Car von Jeff Koons in Le Mans.

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Wir haben für euch die wichtigsten Momente aus dem Motorsport-Jahr 2010 zusammengetragen und bieten euch hier eine kurze Übersicht über die wichtigsten, erfolgreichsten und emotionalsten Momente.

Beginnen wollen wir diesen Rückblick mit der WTCC, auch wenn Andy Priaulx und Augusto Farfus am Ende keinen Titel gewinnen konnten. Es gab nämlich dennoch positive Momente, auf die wir gerne zurückblicken: Bei den Rennen in Marrakesch, Monza, Zolder, Brands Hatch, Brünn und Oschersleben stand Andy Priaulx ganz oben auf dem Treppchen, wobei es sich in Monza, Brands Hatch, Brünn und Oschersleben sogar um Doppelsiege handelte.

Priaulx’ Sieg in Brünn war der 50. WTCC-Sieg der Marke BMW. Im japanischen Okayama gewinnt Augusto Farfus eigentlich den zweiten Lauf, nachträglich werden aber beide Werksfahrzeuge aus der Wertung entfernt und der Sieg dem Privatier Colin Turkington auf einem weiteren BMW 320si WTCC zugesprochen. Die Meisterschaftsentscheidung für Chevrolet und Yvan Muller fiel letztlich nicht auf der Rennstrecke, sondern am grünen Tisch der FIA in Paris: Dort wurde die Zulassung der BMW-Fahrzeuge für die Rennen in Okayama trotz der Bestätigung durch die Kommissare vor Ort für ungültig erklärt, womit BMW die Punkte aus Japan und somit auch alle Titelchancen verlor.

Trotz der letztlich erfolglosen Saison für das Werksteam RBM in der WTCC gab es im Jahr 2010 mehrere Titel für den BMW 320si nach S2000-Reglement zu feiern. Sergio Hernández sicherte sich den Sieg in der WTCC-Privatfahrerwertung, Caspar Elgaard sicherte sich den Gesamtsieg in der dänischen Tourenwagenserie DTC und Richard Göransson gewann die schwedische Tourenwagenmeisterschaft STCC. Dazu kommt der Sieg für Mikhail Ukhov auf einem BMW 320i in der russischen RTCC.

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Bei den traditionsreichen Langstreckenrennen auf europäischem Boden war BMW Motorsport nach ein paar Jahren Abstinenz wieder mit von der Partie und es zeigte sich ein weiteres Mal deutlich, wie wichtig die Einstufung der Boliden nach der sogenannten Balance of Performance für den Erfolg in den Rennen ist. Am Nürburgring konnte BMW praktisch nie die Pace der absoluten Spitze mitgehen, profitierte aber von Unfällen und technischen Problemen bei der Konkurrenz. So stand am Ende ein triumphaler Sieg für den BMW M3 GT2 zu Buche, der durch die erschwerten Bedingungen besonders süß geschmeckt haben dürfte.

Am Steuer des siegreichen Fahrzeugs saßen Jörg Müller, Augusto Farfus, Uwe Alzen und Pedro Lamy. Der zweite BMW M3 GT2 mit den Fahrern Andy Priaulx, Dirk Werner, Dirk Müller und Dirk Adorf kam nach einem heftigen Abflug zu Beginn des Rennens noch auf dem siebten Rang ins Ziel. Abgerundet wurde das Gesamtergebnis durch die Plätze vier und neun für die beiden privat eingesetzten BMW Z4 GT3 E89 von Schubert Motorsport. Eine relativ kurze Video-Zusammenfassung des 24 Stunden-Rennens auf dem Nürburgring 2010 gibt es hier:

Bei den beiden verbleibenden Traditionsrennen in Le Mans und Spa Francorchamps konnte BMW zwar nicht mehr gewinnen, aber dennoch bleibenden Eindruck hinterlassen. In Le Mans konnte man zwar nie mit der Geschwindigkeit der Spitzengruppe mithalten, das BMW Art Car von Jeff Koons zog aber dennoch viele Blicke auf sich. Am Ende stand ein sechster Platz für den BMW M3 GT2 von Jörg Müller, Augusto Farfus und Uwe Alzen zu Buche, das Art Car hatte stetig mit diversen Problemen zu kämpfen und erreichte das Ziel nicht.

Deutlich besser sah es in Spa Francorchamps aus, denn hier war der Gesamtsieg praktisch zum Greifen nah. Bei nur noch 40 verbleibenden Minuten hatte BMW einen Vorsprung von zwei Runden, doch dann brach die Spurstange und sorgte für einen Abflug. Die folgenden Reparaturen sorgten dafür, dass es am Ende nur für den dritten Rang reichte, der durch das Schwesterauto auf dem vierten Rang abgerundet wurde. Unter den gegebenen Umständen war diese Podiumsplatzierung zwar kein Grund zur Freude, aber das Potential des Fahrzeugs war dennoch unübersehbar.

Rückblick zum wenig erfolgreichen 24 Stunden-Rennen von Le Mans 2010:

Auf der anderen Seite des Atlantiks gab es hingegen mehr Grund zur Freude: Die dort vom Team Rahal Letterman eingesetzten BMW M3 GT2 sicherten sich die Titel der Marken- und Teamwertung in der American Le Mans Series ALMS. Neben einem Sieg in Road America gab es eine ganze Reihe von Podestplätzen für BMW und damit letztlich die Bestätigung für konstant schnelle Rundenzeiten. Dennoch hatte man Glück, denn eigentlich lag ein Ferrari bis zur letzten Runde der Saison auf Titelkurs, blieb dann aber mit leerem Tank wenige Kurven vor dem Ziel liegen.

In der VLN Langstreckenmeisterschaft 2010 gab es ebenfalls Grund zur Freude für BMW, denn Mario Merten und Wolf Silvester konnten im BMW Z4 Coupé von Bonk Motorsport den Gesamtsieg einfahren. Wie im Rahmen der VLN gefahren wird, zeigt stellvertretend das folgende Onboard-Video aus einem BMW Z4 GT3 E89 von Dörr Motorsport:

Weitere Siege gab es durch Thomas Biagi in der Superstars Series auf einem BMW M3, Hans-Christian Zink im DMV Touring Car Championship sowie Masataka Yanagida, Nobuteru Taniguchi und Imran Shararom auf einem BMW Z4 M Coupé in der Super Taikyu Series.

In der Saison 2011 wird sich BMW Motorsport auf die Langstreckenrennen in Nordamerika und Europa sowie die Vorbereitung auf die DTM-Saison 2012 konzentrieren. Für private Teams stellt man außerdem weiterhin ein Fahrzeug für Rennserien nach dem neuen S2000-Reglement bereit, der BMW 320 TC mit 1,6 Liter Turbomotor und etwas mehr als 300 PS wird in diversen nationalen Tourenwagen-Serien sowie in der WTCC zum Einsatz kommen.

In der BMW Sports Trophy, mit der die zahlreichen Privatfahrer aus aller Welt auf Fahrzeugen von BMW ausgezeichnet werden, konnte sich der STCC-Sieger Richard Göransson durchsetzen und sich über ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro freuen.  Ein Video zu den wichtigsten Teilnehmern der BMW Sports Trophy in der Saison 2010 findet sich direkt bei BMW Motorsport.

(Bilder: BMW Motorsport / FIA GT3)

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