Erster (Mit-)Fahreindruck zum BMW Vision EfficientDynamics

BMW i | 6.11.2010 von 12

Unter dem Titel “Fahrerlebnis” hat BMW einige Journalisten in die Leipziger Messehallen eingeladen und dabei sicherlich häufig die Erwartung geweckt, dass man selbst mit dem …

Unter dem Titel “Fahrerlebnis” hat BMW einige Journalisten in die Leipziger Messehallen eingeladen und dabei sicherlich häufig die Erwartung geweckt, dass man selbst mit dem BMW Vision EfficientDynamics fahren dürfte. Diese Hoffnung wurde den Anwesenden dann direkt bei der Ankunft genommen, denn erlaubt war nur eine kurze Fahrt auf dem Beifahrersitz.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Serienfahrzeug erst Ende 2013 offiziell vorgestellt wird und im Jahr 2014 zu den Händlern kommt, ist diese Gelegenheit natürlich trotzdem ein Geschenk – welcher andere Hersteller ermöglicht es schon, Fahrzeuge mehr als drei Jahre vor Marktstart derart genau in Augenschein zu nehmen? Dennoch kann man natürlich auf dem Beifahrersitz nur bedingt Eindrücke sammeln und kann zu vielen Themen, beispielsweise der Gasannahme oder der Lenkung, schlicht keine Aussage machen.

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Beim gefahrenen Prototypen handelte es sich um ein Fahrzeug, dessen Systemleistung noch auf ungefähr 60 Prozent des späteren Levels gedrosselt war. Auch das Zusammenspiel von Elektromotoren und Verbrennungsmotor funktionierte nur manuell, der Fahrer konnte also per Knopfdruck den Dieselmotor im Heck starten. In der späteren Serie wird der Fahrer diese Option nicht haben, hier wird dann alles durch die Elektronik geregelt, die jeweils die Motoren nutzt, die benötigt werden.

Im normalen Fahrbetrieb dürften das fast ausschließlich die Elektromotoren sein, nur bei hoher Last muss auch der Turbodiesel arbeiten. Es ist aber denkbar, dass der Fahrer über das iDrive-Menü verschiedene Fahrprofile laden kann. Somit wäre es beispielsweise denkbar, rein elektrisch in Innenstädte zu fahren, in denen Verbrennungsmotoren vielleicht eines Tages nicht mehr erlaubt sind. Außerdem ließe sich mit einem Sport-Programm der Einsatz des Dieselmotors bereits im Stand planen, denn sonst müsste dieser erst zugeschaltet werden, wenn der Fahrer plötzlich Vollgas geben sollte.

Aber zurück zum Fahrerlebnis: Beim rein elektrischen Anfahren in der Halle erlebt man die gewohnt ungewohnte Stille, die Elektroautos heutzutage noch von der Masse abheben. Bei niedrigen Geschwindigkeiten hört man weder Abrollgeräusche der Reifen noch Windgeräusche und kann insofern völlige Ruhe genießen.

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Um uns auch einen Eindruck vom Beschleunigungspotential des Fahrzeugs zu vermitteln, verließen wir dann die Halle und aktivierten den Dieselmotor. Dieser ist im Prototyp noch nicht mit Geräuschdämmung versehen und ist akustisch dementsprechend dominant. Gibt der Fahrer Vollgas, drückt es ihn und den Beifahrer spürbar in die Sitze. Rein subjektiv ist die Beschleunigung aber weniger beeindruckend, als wir es erwartet haben. Das liegt aber auch daran, dass bisher lediglich 60 Prozent des späteren Potenzials gezeigt werden.

Bei voller Leistung dürfte die Beschleunigung ziemlich brachial ausfallen – vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass die Angabe von 4,8 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h nur einen Teil des Potentials zeigt, weil die Stärken des Konzepts nicht in der Beschleunigung aus dem Stand liegen: Besonders die Elastizitätswerte sollen dank der umittelbar einsetzenden Kraft der Elektromotoren beeindruckend ausfallen.

Zum Thema Querdynamik können wir leider ebenfalls noch keine Aussagen machen, weil uns dieser Part auf der Mitfahrt konsequent vorenthalten wurde. Laut unseren Gesprächspartnern soll man bei der Querdynamik aber eher mit dem Level eines BMW M6 als dem eines BMW M3 rechnen, es handelt sich also um ein sehr sportliches Fahrzeug, aber der Fokus lag nicht auf den letzten Prozenten im Bereich Querdynamik.

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Unterm Strich kann man aus den knapp vier Minuten Mitfahrt natürlich nicht viele Erkenntnisse ziehen, am Ehesten bleibt der kernige Sound des Dieselmotors im Gedächtnis. Dieser klang weit weniger störend, als man es bei einem Dreizylinder ohne Dämmung erwarten würde, aber er erreicht natürlich nicht das Faszinationspotential eines großen V8 oder V10. Dennoch können wir uns gut vorstellen, dass auch dieser Motor seinen Anteil an einem emotionalen Fahrerlebnis haben wird, das sich aber grundlegend anders als in einem Ferrari oder derartigen Fahrzeugen darstellen wird.

Wir werden allem Anschein nach erst Ende 2013 die nächste Gelegenheit haben, uns von der Serienreife des Fahrzeugs zu überzeugen – dann auch auf dem Fahrersitz. Bis dahin findet hinter verschlossenen Türen die Entwicklung des Fahrzeugs statt, um die Studie fit für die Großserie zu machen.

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