24h Spa: Aufhängungsdefekt verhindert BMW-Triumph

Motorsport | 1.08.2010 von 1

Wenn man bei einem 24 Stunden-Rennen weniger als eine Stunde vor Rennende in Führung liegt und am Ende ‘nur’ die Plätze drei und vier herausspringen, …

Wenn man bei einem 24 Stunden-Rennen weniger als eine Stunde vor Rennende in Führung liegt und am Ende ‘nur’ die Plätze drei und vier herausspringen, kann man etwas Enttäuschung nicht verbergen. Bis in die letzte Rennstunde hinein sah alles nach einem ungefährdeten Sieg für Dirk Werner, Dirk Müller und Dirk Adorf aus, doch rund 40 Minuten vor Schluss sorgte eine gebrochene Spurstange vorne links für einen Ausflug ins Kiesbett und einen unplanmäßigen Boxenstopp.

Die Reparaturen an der Aufhängung gingen zwar relativ schnell über die Bühne, aber zwei Runden Vorsprung waren nicht genug und die beiden verfolgenden Porsche 911 konnten ihre Chance nutzen und sicherten den Zuffenhausenern einen Doppelsieg. Den Sieg holten somit Jörg Bergmeister, Romain Dumas, Martin Ragginger und Wolf Henzler vor einem weiteren Porsche 911 GT3 RSR mit den Fahrern Richard Lietz, Patrick Long, Raymond Narac und Patrick Pilet. Die BMW M3 GT2 mit den Startnummern 79 und 78 landeten auf den Plätzen drei und vier und waren somit immerhin teilweise auf dem Podium vertreten.

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Dr. Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): “Wir haben im Motorsport schon alles erlebt. Es gab Rennen, in denen wir als Außenseiter am Ende ganz oben auf dem Treppchen jubeln durften.
Hier ist es anders gelaufen. Wir waren bestens vorbereitet. Das Team hat sehr gut harmoniert und im Verlauf des Wochenendes exzellente Arbeit geleistet. Wir haben das Rennen dominiert, und dann am Ende wegen eines vergleichsweise kleinen technischen Defekts in den letzten 40 Minuten den Sieg noch verloren. Das ist bitter für die ganze Mannschaft, insbesondere nach einem 24-Stunden-Rennen, bei dem jeder rund um die Uhr auf den Beinen ist. Das ist aber auch ein Teil des Sports, solche Dramen gehören dazu. Man muss sie wegstecken, beim nächsten Mal noch besser vorbereitet antreten und hat dann hoffentlich auch wieder das Glück auf seiner Seite.
Trotzdem sind die Plätze drei und vier angesichts des starken Teilnehmerfelds ein gutes Resultat, auf das alle Teammitglieder stolz sein dürfen. Während hier in Spa-Francorchamps viele enttäuschte Gesichter zu sehen waren, wurde beim BMW Team RBM in Brünn gejubelt. Dort errang Andy Priaulx den 50. Sieg für BMW in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Insgesamt war dies also ein erfolgreiches Wochenende für uns.”

Dirk Werner (Startnummer 79): “Die Enttäuschung ist sehr groß. Ich hatte bereits etwas Tempo herausgenommen, um die Führung ohne unnötiges Risiko ins Ziel zu bringen, als plötzlich die Spurstange brach und ich im Reifenstapel landete. Ich kam zwar noch in die Box zurück, aber der Sieg war weg. Das Auto war wirklich klasse, vor allem im Trockenen. Wir hatten wirklich ein tolles Rennen – bis auf die letzten 40 Minuten.”

Dirk Müller (Startnummer 79): “Wir haben während dieses Wochenendes als Team sehr gut zusammengearbeitet. Unser Auto lief ohne jedes technisches Problem, und wir konnten umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Was dann passiert ist, habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Mit nur drei Fahrern haben wir die Herausforderung Spa dennoch sehr gut gemeistert.”

Dirk Adorf (Startnummer 79): “Es war für mich etwas Besonderes, für BMW bei diesem Klassiker antreten zu können. Erst hat uns das Wetter nicht in die Karten gespielt. Als es dann jedoch wieder trocken wurde, konnten wir eine tolle Performance zeigen. Ich hatte großartige Teamkollegen, und wir haben uns keine Fehler erlaubt. Wäre uns das Malheur in der dritten Rennstunde passiert, hätten wir aufholen können. So kurz vor Schluss kann man jedoch nicht einfach nichts mehr tun.”

Jörg Müller (Startnummer 78): “Dieses Rennen war wirklich nicht einfach. Die Kühlung im Cockpit hat zunächst nicht korrekt funktioniert, so dass es für uns Fahrer wirklich anstrengend war. Aber wir haben dennoch unseren Rhythmus gefunden und im Rennverlauf kontinuierlich Boden gutgemacht. Das war in diesem Jahr schon das dritte 24-Stunden-Rennen, bei dem ich am Start war. Und ich kann nur sagen: Das Rennen hier war das härteste von allen.”

Pedro Lamy (Startnummer 78): “In der Anfangsphase lief es für uns nicht nach Plan. Bei zwei längeren Reparaturstopps haben wir Zeit verloren, die wir im Rennverlauf nicht mehr aufholen konnten. Das ist sehr schade, denn mit diesem Auto wäre eine Menge möglich gewesen. Aber so ist der Rennsport. Mal bestimmt man das Geschehen, und dann steht man doch nicht ganz oben. Das Pendel schlägt sicher auch wieder in die andere Richtung aus.”

Uwe Alzen (Startnummer 78): “Das war eines der härtesten Rennen in meiner Karriere. Wir hatten ein paar Probleme mit der Luftzufuhr im Cockpit, so dass die ohnehin schon anstrengende Strecke von Spa zu einer noch größeren Herausforderung wurde. Wir haben uns nach den längeren Boxenstopps zu Beginn noch toll durch das Feld gekämpft. Für die Kollegen im anderen Auto tut es mir sehr leid, dass sie so kurz vor dem Ziel noch den Sieg aus der Hand geben mussten.”

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